FEUCHT & FROMM – Buch über Purity Culture
24,00 €
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
DIE SCHMUTZIGEN GEHEIMNISSE DER PURITY CULTURE
von Nana Myrrhe
Lieferzeit: 2-5 Werktage
Vorrätig
Beschreibung
Sie ist ein High Libido Girl, doch Sexualität war Nana Myrrhe jahrelang verboten: Dating, Küssen, sich (selbst) Anfassen, Sex vor der Ehe – alles Sünde. So hat sie es in ihrem freikirchlichen Umfeld gelernt und ihrer fundamentalistischen Glaubensgemeinschaft treu geglaubt. Bis dieses Weltbild immer mehr Risse bekam.
Die Autorin berichtet nicht nur vom eigenen Erleben des Keuschheitswahns, sondern schaut auf das System dahinter: Purity Culture. Sie entzaubert das heilige Märchen von Reinheit und Enthaltsamkeit und präsentiert eine intensiv recherchierte Spurensuche. „FEUCHT & FROMM“ weist auf die vielen Unschuldigen hin, die in diesem System nur verlieren können, und deckt die perfiden Methoden einer Ideologie auf, die nicht nur in konservativ-religiösen Kontexten ihre Wirkung entfaltet.
Leseprobe
Über die Autorin
Nana Myrrhe (@nana.myrrhe) ist Autorin, Sozialarbeiterin und Podcasterin. Sie leitet Workshops und hält Vorträge zu den Themen Purity Culture, Körperwahrnehmung, weibliche Sexualität und spiritueller Missbrauch.
Als Content Creator macht sie mit ihrer Halbschwester Purity Britney (@puritybritney) auf verschiedenen Social-Media-Plattformen auf die Gefahren der Purity Culture aufmerksam. Gemeinsam mit ihrer Leidensschwester Mona Krähling hostet Nana Myrrhe den Podcast “FCK PURITY” (@fckprt), wo sie mit diversen Gästen Purity-Culture-Biographien aufarbeitet.
Die Fakten
- 210 x 140 mm
- Softcover
- 354 Seiten
- 1. Ausgabe
- ISBN: 978-3-949617-88-1
Zusätzliche Informationen
| Gewicht | 0,436 kg |
|---|---|
| Größe | 21 × 14 × 3 cm |
Produktsicherheit
Herstellerinformationen
ruach.jetzt GmbH
Arnoldistraße 26
54295 Trier
Telefon: +4965191878772
E-Mail: kontakt@ruach.jetzt








Yatta Babe –
Ich war nie unrein – ich war nur lebendig!
„Feucht & Fromm“ ist kein gewöhnliches Sachbuch – es ist ein Befreiungsschrei. Ein wütendes, zärtliches, klarsichtiges, literarisch kraftvolles Manifest gegen eine Ideologie, die Generationen von Frauen (und Männern) geprägt, beschämt und in inneren Zwiespalt gestürzt hat.
Nana Myrrhe schreibt über die Purity Culture – die religiöse Keuschheitskultur, die insbesondere in evangelikalen und freikirchlichen Kontexten weibliche Sexualität dämonisiert, Kontrolle als Tugend verklärt und Lust als Sünde brandmarkt. Doch sie schreibt nicht als distanzierte Forscherin, sondern als Überlebende. Als jemand, deren Körper und Begehren jahrzehntelang einer unsichtbaren moralischen Diktatur unterworfen waren.
Was sofort auffällt, ist ihr Ton: scharf, selbstironisch, ungeschönt. Myrrhe ist eine Erzählerin mit Haltung, Mut und analytischer Schärfe. Sie weiß um ihre Subjektivität und legt sie offen – nicht als Schwäche, sondern als methodischen Akt feministischer Ehrlichkeit. „Absolute Objektivität gibt es nicht“, schreibt sie, und dieser Satz wird zum Leitsatz eines Buches, das sich weigert, die eigene Erfahrung zu verleugnen, nur um wissenschaftlich „seriös“ zu wirken.
Myrrhe schreibt zwischen Essay, Autobiografie und Feldforschung. Sie beleuchtet die theologischen, psychologischen und gesellschaftlichen Wurzeln der Purity Culture und zeigt zugleich, wie subtil diese Denkweisen bis heute nachwirken – auch außerhalb religiöser Milieus, in popkulturellen Moralismen, in Body Positivity und Datingdiskursen.
Das Buch ist durchzogen von einem roten Faden: Wut als Erkenntnismotor. Keine destruktive Wut, sondern eine transformierende. Eine Wut, die heilig ist, weil sie aus Liebe zum Leben, zur Freiheit und zur Wahrheit geboren ist.
„Feucht & Fromm“ ist ein Buch für alle, die gelernt haben, sich für ihr Begehren zu schämen. Für alle, die wissen, wie es ist, sich innerlich zu bestrafen, weil man fühlt, was man nicht fühlen „dürfte“. Für alle, die ahnen, dass die sogenannte Reinheit kein Ideal, sondern eine Falle ist.
Stellenweise liest sich das Buch wie eine Therapie, stellenweise wie ein Manifest – und immer wieder wie ein Gespräch mit der eigenen Vergangenheit. Es ist intelligent, witzig, wild, verletzlich und radikal ehrlich.
Dass Myrrhe diese Reise mit wissenschaftlicher Tiefe, literarischer Sprache und einer großen Portion Selbstironie erzählt („ADHS-Projektfriedhof meines Lebens“) macht den Text nicht nur zugänglich, sondern authentisch.
Fazit
„Feucht & Fromm“ ist ein dringendes Buch – nicht nur für Menschen mit religiösem Hintergrund, sondern für alle, die verstehen wollen, wie tief patriarchale Moralvorstellungen in unsere Körper eingeschrieben sind. Es zeigt, dass Heilung nicht durch Verdrängung, sondern durch Benennung geschieht.
Ein Buch über Scham, Lust, Kontrolle und Befreiung. Über den Mut, heilig wütend zu sein.
★★★★★ (5/5)
Empfohlen für alle, die bereit sind, alte Glaubenssätze zu hinterfragen – und sich selbst mit neuen Augen zu sehen.
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Martin Dreyer –
Es gibt Bücher, die liest man – und dann gibt es Bücher, die einen lesen.
Feucht & Fromm von Nana Myrrhe gehört zweifellos zur zweiten Kategorie.
Mit einer Stimme, die gleichzeitig zart und kompromisslos klar ist, erzählt die Autorin von ihrem Weg durch ein System, das Reinheit über Menschlichkeit stellt. Sie öffnet Türen zu Räumen, über die sonst geschwiegen wird – mit einer Ehrlichkeit, die unter die Haut geht, und einer genialen Sprache, die man nicht mehr vergisst.
Ich habe mich beim Lesen in unterschiedliche Rollen wieder gefunden. Mal fühlte ich mich ertappt, als Täter, als jemand der selbst diese Purity Culture in seinen Predigten vor vielen Jahren vertreten hat. Ja, vertreten musste. Dann wiederum war es so, als würde man mir einen Schleier von den Augen wegnehmen, weil mir klar wurde, wie ich selber auch Opfer dieser ganzen kranken Theologie geworden bin.
Dieses Buch ist mehr als ein autobiografischer Bericht. Es ist eine Muterklärung, eine poetische Demontage der sogenannten Purity Culture – und ein Liebesbrief an das Leben, die Freiheit und den eigenen Körper. Nana Myrrhe gelingt das Kunststück, Verletzlichkeit in Stärke zu verwandeln und Schmerz in Erkenntnis zu überführen. Mir kullerten beim Lesen mehrfach die Tränen herunter, weil mich der Inhalt so sehr weggeballert hat.
Was mich besonders begeistert:
• Sie schreibt mit einer Wärme, die selbst in den dunkelsten Momenten spürbar bleibt.
• Sie analysiert präzise, wissenschaftlich, ohne je belehrend zu klingen.
• Und sie schafft es, Themen wie Scham, Lust, Glauben und Selbstbestimmung in einen erstaunlich zärtlichen Dialog zu bringen.
Dabei gelingt es ihr, in einer unglaublich schönen und auch literarisch, wohlgeformten Sprache, ihre Texte zu verfassen.
Für mich – als Leser, ehemaliger Prediger, Lehrer und Mensch – ist dieses Buch ein Geschenk.
Es berührt, fordert heraus, inspiriert – und heilt auf eine stille, ehrliche Weise. Und es klärt auf, manchmal in fast brutale Weise, was hinter dem ganzen System einer Körper und sexualfeindlichen Theologie steckt, der in den letzten Jahrzehnten so viele zum Opfer gefallen sind.
Wer sich jemals mit den Spannungen zwischen Spiritualität und Sexualität, zwischen Glauben und Freiheit beschäftigt hat, wird sich hier wiederfinden – und vielleicht ein Stück freier aus der Lektüre hervorgehen.
Mein Fazit:
Ein meisterhaftes, mutiges und zutiefst menschliches Buch.
Es öffnet Herzen, stellt Fragen, lässt keine Schutzschicht unberührt – und genau darin liegt seine Schönheit. Und ich wünschte, es wäre Pflichtlektüre in jedem theologischen Seminar, in jeder Bibelschule, in jedem CVjM Mitarbeiter Kreis, eigentlich in allen christlichen Gruppen, die sich mit jungen Menschen auseinandersetzen.
5/5 Sterne – Ein leuchtendes, befreiendes Werk, das nachhallt – lange nachdem man die letzte Seite gelesen hat.
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Thamara –
Ein bewegendes Buch, das einen faszinierenden und aufrüttelnden Einblick in die Purity Culture gibt – ein Thema, das selbst für Menschen, die nicht in einer evangelikalen Gemeinde aufgewachsen sind, näher ist, als man zunächst denkt. Besonders die persönlichen, biografischen Geschichten von Nana haben mich tief berührt und werden noch lange nachklingen.
Verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Martina –
Ein sehr wichtiges Buch! Gut recherchiert und gut geschrieben. Ich danke Nana für ihren Mut!
Verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Stefan Scharring –
Eine hingebungsvolle Pionierarbeit zu Keuschheitskultur und struktureller Gewalt
Nana Myrrhes Buch startet mit einer Reise in die bizarre fundamentalistische Welt der Purity-Rituale und Keuschheitsringe, die erst am Tag der Hochzeit mit Mr. Right gegen den Ehering ausgetauscht werden. In gründlicher Recherche beleuchtet sie das evangelikal geprägte Wertemodell der Purity Culture, deren Geschichte, Verfechter*innen, und Schriften sowie deren kulturelle Wurzeln vor dem Hintergrund von Aussagen, die sich aus der Bibel ableiten lassen – oder eben auch nicht.
Auch wenn der körperfeindliche Wertekanon der Enthaltsamkeitslehren bereits erschreckend genug ist, liefert die Autorin nicht allein eine fundierte Auseinandersetzung und Enttarnung der Purity Culture als institutionalisierte Gewalt. Ihr Buch ist viel mehr als das.
Fernab von theoretisierenden Diskussionen nimmt Nana Myrrhe die/den Leser*in anhand ihrer eigenen Tagebucheinträge mit hinein in diese gespenstische Bedrohung durch strukturelle Gewalt, die von Kindheit an im Lauf der Zeit immer stärker spürbar wurde. Nana Myrrhe ist damit gleichzeitig auch Titelheldin ihres Buches, die hautnah den religiös motivierten Kampf gegen den eigenen Körper schildert und bereits zu Beginn ihres Buches resümiert: Ohne Körper wäre in streng-religiösen Settings schon einmal viel geholfen.
Ihr Buch könnte in Trauer und Bitterkeit enden. Stattdessen, im Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit und im Mitgefühl für Menschen unterschiedlichster Gruppierungen, deren Verletzungen durch Purity Culture sie schonungslos berichtet, nimmt ihre Geschichte eine andere Wendung.
Mit geradezu heiliger Wut und innerer Stärke macht sie deutlich, dass die gewaltsamen Kontrollmechanismen der Purity Culture nichts gemeinsam haben mit der Botschaft der bedingungslosen Liebe Gottes. In bewundernswerter Klarheit entlarvt sie Keuschheitskultur als einen Fremdkörper in christlichen Glaubenswelten, der dort zwischen Angstbotschaften und latenter Gewaltbereitschaft seinen Nährboden findet.
Ihr leuchtendes Plädoyer für sexuelle Selbstbestimmung ist ein Befreiungsschlag, der es ermöglichen könnte, das Evangelium als menschenfreundliche Nachricht göttlicher Liebe neu zu verstehen – einer Liebe, die den ganzen Menschen annimmt, seelisch, mental und körperlich.
Verifizierter Kauf. Mehr Informationen